«Früher gab es pro Auto ein Blatt Papier»

Georg Bütler und Azren Rastoder feiern Jubiläum. 30 beziehungsweise 15 Jahre sind sie bereits Teil der auto-i-dat ag. Als Teil der Redaktion haben sie die Veränderungen der Daten, des Markts und der Fahrzeuge hautnah miterlebt.

Georg Bütler, Sie sind 30 Jahre, Azren Rastoder, Sie sind 15 Jahre bei der auto-i-dat. Was sind Ihre Highlights?


Georg Bütler: Da gibt es viele. Spontan fällt mir ein, wie wir die Reifensoftware entwickelt haben. Früher haben wir mit viel Aufwand anhand des Typenscheins die passenden Reifen rausgesucht. Man hat immer gesagt, das kann nur ein Reifenexperte machen, keine Software. Das habe ich nicht geglaubt. In kleinen Schritten haben wir dann eine Software entwickelt, die schlussendlich besser war als jeder Experte. Das war der Moment, in dem ich realisierte: Geht nicht, gibt’s nicht.


Azren Rastoder: Durch die sich stetig ändernden Anforderungen erleben wir immer wieder neue Highlights. Für mich eine der grössten und erfolgreichsten Umstellungen war die von wöchentlichen Daten-Updates auf tägliche. Als Leiter der Redaktion habe ich die ganzen Prozesse dahinter umgestellt und das Projekt geleitet.

Wagen wir einen Blick zurück. Was hat sich in den letzten 15 beziehungsweise 30 Jahren verändert?

Azren Rastoder: Die Datenmenge hat sich vervielfacht und die Kunden erwarten noch aktuellere Zahlen. Früher wurden die Daten mit einer CD geupdatet, heute machen das unsere Redaktionsmitarbeiter täglich direkt online.


Georg Bütler: Ganz früher gab’s gar nur alle drei Monate ein Update. Es gab pro Auto ein Blatt Papier, wir hatten den ganzen Keller voll mit Kisten mit Papier drin. Heute ist das natürlich alles digital. Damals, als wir nur alle drei Monate Updates machten, haben unsere Datenlieferanten die Daten ganz genau geprüft. Ein Fehler in den Daten wäre drei Monate nicht mehr änderbar gewesen. Heute können wir jeden Tag Daten anpassen und aktualisieren. Fehler sind zwar immer noch sehr selten - aber spätestens innert zwei Arbeitstagen korrigiert.

Zurück in die Gegenwart. Woran arbeitet die auto-i-dat aktuell?

Azren Rastoder: Der Wechsel des Zulassungsregimes beschäftigt uns. Aus den Daten aus verschiedenen Quellen entwickeln wir einen neuen Webservice, mit dem Fahrzeuge auch ohne Typengenehmigungsnummer identifiziert werden. Dieser wird die Bedürfnisse, die heute in mehreren Services abgedeckt werden, in einem zusammenfassen. Auch neue Bedürfnisse, wie Daten zu Batterietechnologien, werden abgedeckt.


Georg Bütler: Genau, und wir haben immer mehr Laien, die unsere Daten verwenden. Das heisst, wir müssen die Daten auch anders aufbereiten.

Dazu passt auch das neue Analysetool.

Azren Rastoder: Genau, mit dem Analysetool können wir auch nicht-datenaffinen Interessenten eine visualisierte Auswertung ihrer Fragestellung schnell und zu einem fairen Preis zur Verfügung stellen.

In 15 und 30 Jahren bei der auto-i haben Sie vieles erlebt. Welche Herausforderungen erwarten Sie in Zukunft?

Georg Bütler: Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen durchläuft unsere Branche grosse Anpassungen. Azren und ich und unser Team ist davon beispielsweise betroffen, dass Datenschutz immer grösser geschrieben wird. Das ist grundsätzlich begrüssenswert, generiert aber hohe Aufwände. Wir sind davon aber nur indirekt betroffen, weil wir selbst keine personenrelevanten Daten bearbeiten oder speichern.


Azren Rastoder: Wir müssen definitiv sehr beweglich bleiben. Durch die Digitalisierung müssen wir noch schneller reagieren. Und: Immer mehr Fahrzeuge können mit Software-Updates nachgerüstet werden. Wir wissen aktuell nur, mit welcher Ausstattung das Auto gekauft wurde. Was danach passiert, welche Zusatzoptionen gekauft werden, wissen wir nicht, das hat aber Einfluss auf den Restwert. Wir fokussieren uns aktuell darauf, dass wir auch dafür eine Lösung finden.


Azren Rastoder ist seit 15 Jahren bei der auto-i-dat und Leiter der Redaktion. Georg Bütler feiert gar sein 30-jähriges Jubiläum und ist zuständig für die Datenbank und Software-Entwicklung.

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