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Gebrauchte E-Autos lassen sich kaum wiederverkaufen – das war jahrelang die Meinung vieler Autofahrerinnen und -fahrer in der Schweiz. Doch es zeigt sich: Mittlerweile stehen die Elektroautos gar weniger lang beim Händler als Verbrenner.
Wie lange hält die Batterie dieses e-Fahrzeugs noch? In welchem Zustand ist sie? Und wie viele Ladezyklen hat sie bereits durchlaufen? Diese Fragen plagten zu Beginn der Elektro-Ära Käuferinnen und Käufer von gebrauchten Elektrofahrzeugen. Heute ist klar: Die Sorgen sind unbegründet. Unsere Daten zeigen, dass Elektroautos gar kürzere Standzeiten aufweisen als Autos mit anderen Motoren.
Neben dem gestiegenen Vertrauen in die Batterien und deren Laufzeiten ist auch das Angebot entscheidend für die steigende Nachfrage. «Früher gab es nur kleine Einsteigerautos oder grosse SUVs mit Elektromotoren. Heute gibt es für jedes Bedürfnis ein passendes E-Auto», so Philipp Zimmermann, CEO der auto-i-dat ag, gegenüber 10 vor 10.
Die Entwicklung der Batterien geht rasant voran – immer höhere Reichweiten und immer grössere Batterien sind möglich. Das führt auch dazu, dass sich die E-Autos schneller verkaufen. Und: Es gibt immer häufiger Anbieter, die den Zustand der Batterie bei Occasionsautos prüfen. Dieser State-of-Health-Test gibt potenziellen Käufern zusätzlich Sicherheit. «Mit der Entwicklung der Batterie und diesen Prüfmöglichkeiten sinkt die Angst vor einer zu starken Abnutzung der Batterien auf dem Elektromarkt immer weiter», so René Mitteregger, Leiter Produktmanagement der auto-i-dat gegenüber verkehrsmonitor.ch. Und auch die Hersteller haben auf das früher fehlende Vertrauen reagiert und geben nun Garantien auf den Antrieb. Beispielsweise wird nach vier Jahren noch eine Restkapazität von 80 Prozent versprochen. «Die Zahlen zeigen aber: Die Restkapazität nach vier Jahren liegt deutlich über 80 Prozent», so Mitteregger. Diese Erkenntnis wiederum steigert das Vertrauen in gebrauchte E-Autos noch weiter – was die Nachfrage steigen lässt. Und mit der gestiegenen Nachfrage haben sich auch die Preise für Occasionen jenen der Verbrenner angepasst.
Alles paletti also bei den Elektroautos? Nicht ganz. Denn die künftige Nachfrage nach Elektrofahrzeugen am Gebrauchtwagenmarkt hängt stark von der Ladeinfrastruktur ab. Viele Menschen in Mehrfamilienhäusern haben keine Möglichkeit, das Fahrzeug zu Hause zu laden – der Kreis von potenziellen Käuferinnen und Käufern ist deshalb beschränkt. Wie sich das EU-Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 auf den Markt und die Lademöglichkeiten auswirkt, wird sich zeigen.
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