Occasionshandel im Sinkflug

Bereits die Quartalszahlen des letzten Jahres deuteten es an, jetzt ist es definitiv: Die Auswertung der Halterwechsel 2022 zeigt einen markanten Rückgang beim Occasionshandel. Über 70'000 Fahrzeuge weniger als im Vorjahr wechselten den Halter.

Lediglich 711'832 Occasionen fanden 2022 einen neuen Halter. Damit befinden sich die Halterwechsel auf dem Niveau der Jahre 2010 (711'853) und 2011 (709'213). «Zu Beginn der Pandemie 2019 stiegen die Halterwechsel noch an, bevor sie danach einen markanten Rückgang verzeichneten», so René Mitteregger, Leiter Produktmanagement der Auto-i-DAT. Ein Minus von 9,29 Prozent verzeichneten die Halterwechsel im Vergleich zum Vorjahr.

Hohe Preise der Gebrauchtwagen

«Wir vermuten mehrere Gründe für den Einbruch der Halterwechsel», so Mitteregger. Einerseits sind aktuell weniger gute Gebrauchtwagen auf dem Markt. Ausserdem sind die Preise der erhältlichen Occasionen relativ hoch, was den Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs unattraktiv macht. «Wir stellen steigende Standzeiten fest, das ist ebenfalls ein Indiz für gesunkenes Kaufinteresse bei den Occasionskäufern», erklärt Mitteregger.

Rückgang der Nachfrage bei allen Top-Marken

Dass der Sinkflug des Occasionshandels keine markenspezifische Erscheinung ist, zeigen die detaillierten Zahlen deutlich. Die zwanzig meistgehandelten Marken auf dem Occasionsmarkt verzeichneten ausnahmslos Rückgänge der Halterwechsel. Am wenigsten betroffen ist Porsche, der deutsche Hersteller ist mit einem Minus von 1,95 Prozent nur minim eingebrochen. «Auch wenn 2022 für den Occasionshandel ein hartes Jahr war, schauen wir optimistisch in die Zukunft», sagt Mitteregger. Und weiter: «Wir rechnen damit, dass die Occasionspreise langsam sinken und damit auch die Nachfrage wieder steigt.»

Eine detailliertere Prognose zu den Zahlen im Occasionshandel finden Sie hier.