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Abhängig von Massnahmen gegen Corona auf der einen Seite und von den Lagerbeständen der einzelnen Organisationen anderseits dürften sich gute Gebrauchte weiter verknappen. Auto-i-dat-Datenspezialist René Mitteregger rechnet damit, dass sich das Occasionsjahr 2021 nur schleppend entwickeln wird.
Noch im Frühling, im Rahmen der ersten Welle, gab es unter Garagisten und Händler eine Kontroverse: Soll man die Preise senken, um das Geschäft anzukurbeln. Oder soll man die Preise belassen – und argumentieren. Wie es scheint, haben letztere recht behalten, korrekt?
René Mitteregger: Es ist exakt das eingetreten, was wir von Anfang an gesagt hatten. Preissenkungen sowohl bei den Neuwagen, als auch bei den Occasionen wäre der falsche Weg. Nun im beginnenden 2021 können wir die Ausmasse der Krise für das 2020 abschätzen. 24 Prozent, das heisst, ein Viertel weniger verkaufte Neuwagen als im Vorjahr. Das heisst auch zu wenig gute Occasionen auf dem Markt. Wer kein neues Auto kauft, behält sein gutes Stück oder kauft einen anderen Gebrauchten. Das verknappt das Angebot im Occasionsmarkt. Dann die Preise zu senken, wäre der falsche Weg. Bei den Neuwagen machten Preissenkungen ebenfalls wenig Sinn. Zumal Lieferengpässe wegen fehlender Komponenten die Nachfrage auf noch lieferbare Neuwagen konzentrierte.
Wie interpretieren Sie konkret den Umstand, dass der Umsatz weniger stark gesunken ist als die reine Stückzahl?
Im Jahr 2020 wurden eher besser ausgestatte Neuwagen gekauft. Einerseits stieg die Kaufkraft bei vielen Schweizern, weil grössere Reisen und viele Anschaffungen nicht möglich waren, andererseits wollte sich viele doch noch etwas Gutes gönnen.
Wie hat sich die Corona-Krise und die damit verbundene Verknappung bei Neuwagen und Occasionen auf das Verhalten der Autokäufer ausgewirkt?
Wie gesagt, bei den Neuwagen werden eher besser ausgestattete Fahrzeuge gekauft. Bei den Occasionsverkäufen waren bei einem Minus von 1.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr kaum Einbussen zu verzeichnen. Aber auch der Occasionskäufer suchte nach eher besser ausgestatteten Fahrzeugen.
Wie wird sich die Situation im Occasionsmarkt in den nächsten Monaten entwickeln? Rechnen Sie mit einer Entspannung? Falls nein – warum nicht?
Eine Entspannung in Form von mehr Angeboten wird nicht eintreten. Wie gesagt, wurden 24 Prozent weniger Neuwagen im Jahr 2020 verkauft. Dieser Einbruch wird sich noch lange auch bei den Occasionen bemerkbar machen. Und eine Besserung ist nicht in Sicht, zumal bis Ende Februar die Ausstellungsräume der Händler wieder geschlossen wurden und Lieferengpässe noch immer bestehen.
Was für Zahlen prognostizieren Sie für 2021 im Neu- und Gebrauchtwagenmarkt?
Das ist sehr schwierig zu sagen. Als Optimist hoffe ich, dass im Jahr 2021 eine leichte Erholung stattfinden wird. Als Realist ist der neuerliche Lockdown alles andere als förderlich für eine schnelle Erholung. Ich denke, wir müssen uns auf ein weiteres schweres Jahr im Gewerbe vorbereiten, vor allem im Handel.
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