Sommerflaute? Das muss nicht sein

Sommer, Sonne, Sonnenschein: Das bedeutet bei vielen Garagisten leere Ausstellungshallen, gähnende Leere in der Unternehmenskasse und gelangweilte Verkaufsberater. Wir haben mit einem Garagisten gesprochen, der sich damit nicht abfinden will – und aktiv gegen die Sommerflaute kämpft.

Der Juni war heiss, so richtig heiss. Bis zu 36°C zeigten die Thermometer an. Während sich viele über entspannte Tage am See, leckeres Eis und lange Sommernächte in T-Shirts freuten, schienen andere sich nichts eher zu wünschen, als endlich wieder angenehme Temperaturen in ihren Schlafzimmern zu geniessen. Die Hitzewelle prägte also unseren Alltag im Juni. Und sie sorgte auch dafür, dass die Kundschaft der Garagisten ausblieb. Während Herr und Frau Schweizer sich den Bauch bräunen – oder verbrennen – und im kühlen Nass plantschen, denken sie kaum an ein neues Auto. Die Badi-Betreiber freut’s, die Garagisten nicht. Und als ob die Hitze noch nicht Strafe genug wäre, folgt bald das nächste Übel: die Sommerferien. Und das alles überschattet von monatelangen Lieferverzögerungen bei Neufahrzeugen. Es gäbe wohl Garagisten, die in dieser Situation den Kopf in den Sand stecken würden. Wir haben aber mit jemandem gesprochen, der attackiert. Der seine Kunden dort abholt, wo sie ihre Sommertage verbringen: am Bielersee.

Autos in der Bootswerft

Armand und Ornella Kocher führen die Garage Kocher AG in Erlach. In ihrer Garage verkaufen sie Neuwagen und Occasionen. Normalerweise. Denn auch die Kochers spüren die Sommerflaute. Und aus dem Sommerloch wird schnell ein Loch im Unternehmensportemonnaie. Statt in ihrer Garage zu sitzen und auf Kundschaft zu warten, gehen sie aber dahin, wo ihre Kundschaft im Sommer ist: an den Bielersee. Zu diesem Zweck spannen die Kochers mit der Bootswerft Faul Erlach AG zusammen. Das Konzept ist simpel: Die Bootswerft wird zur Bar und zum Showroom für Autos. Die riesigen Hallen sind sowieso leer, die Boote auf dem See. Am Abend, wenn die sonnenhungrigen Bootskapitäne ihre Boote wieder in die Werft bringen, sind die Kochers da. Und bei einem Drink nach einem entspannten Tag auf dem See lässt sich auch wunderbar über ein neues Auto plaudern. Das Angebot trägt Früchte. «Rund 100 Boote sind in der Werft parkiert, viele haben über 200'000 Franken wert. Die Kundschaft ist also zahlungskräftig», so Armand Kocher.

Langjährige gemeinsame Geschichte

Dass die Bootswerft Faul und die Garage Kocher zusammenspannen, kommt nicht von ungefähr. Die beiden Unternehmen sind seit vielen Jahren in engem Austausch. Armand Kochers Eltern, die damals die Garage führten, leihten immer wieder einen Mechaniker der Bootswerft aus, um komplexe Motorenprobleme zu lösen. So entstand bereits im letzten Jahrhundert eine enge Zusammenarbeit zweier Familien im Städtchen Erlach. Ebenfalls besonders an der Garage Kocher AG ist ihr Standort Erlach: Sie liegt mitten auf dem Röstigraben, ihre Kunden sind entsprechend 50% Romands und 50% Deutschschweizer. Beide Sprachregionen erfreuen sich an den vielen Attraktionen, die die Garage diesen Sommer gemeinsam mit der Bootswerft Faul anbietet. Beispielsweise können Gäste einen Barbecue-Donut mieten, auf dem bis zu zehn Personen Platz finden. «Wenn die Kunden uns in der Bootswerft besuchen, sind sie in Ferienstimmung. Und in dieser familiären, entspannten Atmosphäre lernen wir sie kennen. Und finden so ganz nebenbei auch ein für sie passendes Auto», so Armand Kocher.


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